Die Teillegalisierung von Cannabis feiert bald seinen ersten Geburtstag. Da bietet es sich an, eine erste Bilanz zu ziehen. Einer der Hauptgründe für die Teillegalisierung war es, den Schwarzmarkt einzudämmen. Doch wie gut hat das bis jetzt geklappt?
„Cannabis-Clubs“ als Hoffnungsträger?
Zwar ist der Cannabis-Anbau und Verkauf in einigen zugelassenen Clubs erlaubt, jedoch verläuft die Zulassung dieser sogenannten „Cannabis-Clubs“ verläuft eher stockend (wir berichteten bereits). Die bisher zugelassenen Vereine, deren Anzahl sich lediglich auf 40 Stück beläuft, können den Bedarf daher nicht ansatzweise decken.
Selbst, wenn man allen 400 Vereinen, die einen Antrag auf Zulassung gestellt haben, eine Genehmigung erteilt, so würde dies gerade einmal vier Prozent des Bedarfs von potenziellen Konsumenten bundesweit abdecken.
Cannabis-Clubs als Hoffnungsträger? Wohl also eher nicht.
Auch möglichen Modellversuchen einer kontrollierten Abgabe wurde bisher noch nicht zugestimmt.
Das Fazit: es gibt kaum legalen Anbau in Deutschland. Die Droge kommt also – trotz Teillegalisierung, weiterhin aus illegalen Quellen. Und das anscheinend in großem Umfang. Schätzungsweise fünf Millionen Erwachsene in Deutschland konsumieren Cannabis. Das ergibt insgesamt einen Schwarzmarktwert von mindestens zwei bis mehr als sieben Milliarden Euro.
Eine Eindämmung des Schwarzmarkts sieht anders aus. Doch um diese zu erreichen, bräuchte es viel mehr kontrollierte Stellen zur legalen Abgabe von Cannabis. Ob dies – vor allem mit Blick auf die kommende neue Regierung in unserem Land, überhaupt möglich ist, bleibt abzuwarten. Insbesondere, weil sich die Union bislang dafür ausgesprochen hat, die Cannabis-Teillegalisierung wieder zu kippen.
Quellen: mdr.de