Schon über vier Monate ist sie nun her: Die Teillegalisierung von Cannabis. Seit Juli dieses Jahres können sich die Konsumenten nicht nur selbst zuhause bis zu drei Pflanzen anbauen, sondern sich auch Gleichgesinnten in einem sogenannten „Cannabis Social Club“ anschließen, also Anbauvereinigungen ohne Gewinnerzielungsabsicht. So zumindest in der Theorie, denn die Genehmigungen dieser Clubs gehen nur schleppend voran. Bisher haben in ganz Deutschland nur acht solcher Vereine eine Lizenz erhalten – alle davon in Niedersachsen.
Anbauantrag komplex und kostspielig
Grund dafür sind auch die hohen Anforderungen an den Anbauantrag selber.
„Wubatz“ ist ein in Wuppertal ansässiger eingetragener Verein und vor allem der erste Wuppertaler Cannabis-Verein. Dabei steht der Name für eine Mischung aus „Bubatz“, also einem anderen Ausdruck für das Wort Joint, sowie dem W für Wuppertal.
Die Anbauhalle des Vereins wurde über Jahre hinweg fertiggestellt und der Lizenzantrag mit unzähligen Schutz- und Sicherheitskonzepten vorbereitet. Das hat die Gründungsmitglieder bereits rund 90.000 Euro gekostet. Dazu kommen die laufenden Fixkosten von rund 12.000 Euro im Monat bis zur Genehmigung.
Den Lizenzantrag hat der Verein bereits der Bezirksregierung in Düsseldorf abgegeben- nun heißt es abwarten. Ab Einreichung des Antrags haben die zuständigen Behörden drei Monate Zeit, die Unterlagen zu überprüfen.
Problem Schwarzmarkt bleibt
Und so bleibt das Problem: Schwarzmarkt. Ursprünglich war es unter anderem Sinn und Zweck der Legalisierung, den Konsum zu entkriminalisieren, um so den Schwarzmarkt einzudämmen. Doch solange Cannabis noch nicht legal erworben werden kann, bleibt der Verkauf auf dem Schwarzmarkt ein Problem. Auch der Verkauf durch Unternehmen für Medizinal-Cannabis bleibt nach EU-Recht verboten. Es bleibt also nur die Hoffnung auf eine baldige Lizenzierung von Clubs wie „Wubatz“, damit der Schwarzmarkt tatsächlich eingedämmt werden kann. So sieht auch Sebastian Brebeck, einer der Gründer des „Wubatz“ das Problem: „Wenn es niemanden gibt, der legal produzieren darf, stellt sich natürlich die Frage, wo das Cannabis aktuell herkommt“
Quellen: lto.de, tageeschau, wuppertaler-rundschau.de